- Remisow
- Rẹmisow,Rẹmizov [-z-], Aleksej Michajlowitsch, russischer Schriftsteller, * Moskau 6. 7. 1877, ✝ Paris 26. 11. 1957; wurde als Student der Moskauer Universität 1897 wegen der Teilnahme an einer Studentendemonstration für sechs Jahre verbannt, ab 1905 in Sankt Petersburg; emigrierte 1921 nach Berlin, 1923 nach Paris. Sein Werk ist der künstlerisch eigenwillige Versuch, in Motivwahl, Gattungsform und Sprachstil die ältere russische geistliche und weltliche Volksüberlieferung mit der Experimentierfreude der poetischen Avantgarde zu verbinden, wobei dem Fantastischen einschließlich des Traums besonderer Raum gegeben wird. Als solche kontrastreiche Synthese ist Remisows Prosastil ebenso Fortsetzung russischer literarischer Tradition (N. W. Gogol, F. M. Dostojewskij, N. S. Leskow) wie ein typisches, bis in die Sowjetliteratur nachwirkendes Muster der handlungsarmen Prosa.Erzählungen, Legenden, Märchen: Ognennaja Rossija (1921; deutsch Aus dem flammenden Rußland zu den Sternen); V pole blakitnom (1922; deutsch Im blauen Felde); Skazki russkogo naroda (1923); Stella Maria maris (1928; deutsch); Po karnizam (1929; deutsch Gang auf Simsen).Prinzessin Mymra (1917, Auswahl); Legenden und Geschichten (1919, Auswahl).Biographie: V rozovom bleske (1952, Biographie seiner Frau).Das knöcherne Schloß, übersetzt von A. Eliasberg (1965).K. Geib: Aleksej Michajlovič Remizov. Stilstudien (1970);H. Sinany: Bibliogr. des œuvres de Alexis Remizov (Paris 1978);
Universal-Lexikon. 2012.